Das sollten Sie wissen

Das sollten Sie wissen.

Sie finden auf dieser Seite wichtige Informationen, inbesondere zu Alkohol-Problemen, mit denen Sie nicht nur für die Vorbereitung auf die MPU (es könnten diesbezüglich Fragen gestellt werden), sondern vor allen Dingen auch für sich selbst sicher umgehen sollten.


 
  • Wann ist ein Mensch alkoholkrank?
  • Trinker-Typen
  • Phasen der Alkohol-Krankheit nach dem Jelinek-Schema
  • Abstinenz-Nachweise
  • Promille-Grenzen
  • Berechnung der Alkoholmenge
  • Berechnung der Blutalkoholkonzentration
  • "Kontrolliertes Trinken"
Wann ist ein Mensch alkoholkrank
Alkoholkrank ist, wer sich durch Alkoholkonsum körperlich, psychisch oder sozial schädigt. Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird jemand als Alkoholiker bezeichnet, wenn seine Abhängigkeit vom Alkohol einen solchen Grad erreicht hat, dass er deutlich seelische Störungen aufweist oder eine Beeinträchtigung seiner körperlichen und seelischen Gesundheit, seiner mitmenschlichen Beziehungen und seiner sozialen und wirtschaftlichen Funktionen bzw. Vorläufer einer solchen Entwicklung zeigt. Das bedeutet konkret:
  • Unfähigkeit, mit dem Trinken von alkoholhaltigen Getränken von selbst aufzuhören
  • Unzähmbares Verlangen, nach dem Trinken geringer Alkoholmengen das Verlangen nach mehr Alkohol zu spüren
  • Verlangen nach Alkohol bei bestimmten seelischen Stimmungslagen
  • Heimliches Trinken
  • Schädigung von Organen durch gewohnheitsmäßiges Trinken
  • Selbst-Schädigung und Schädigung der Umwelt und der sozialen Beziehungen
Die Alkoholkrankheit ist weltweit das sozialmedizinische Problem Nummer 1. In Deutschland gibt es heute etwa vier Millionen behandlungsbedürftige Alkoholkranke, darunter sind etwa 25-30 Prozent Frauen und 10 Prozent jüngere Menschen bis zum 25. Lebensjahr. Die Zahl hat sich im Lauf der letzten 25 Jahre verzehnfacht.

Trinker-Typen
  • Alpha-Trinker ("Erleichterungs-Trinker"): Dies sind Problem-, Konflikt- und Erleichterungstrinker, die praktisch zeitweilig abhängig sind, bei denen jedoch noch kein Kontrollverlust besteht, wobei Kontrolle in diesem Zusammenhang bedeutet, dass der Trinkende noch die Freiheit hat, seinen Alkoholkonsum nach Belieben zu beenden.
  • Beta-Trinker: ("Gelegenheits-Trinker") Hierunter versteht man Gelegenheits-, Wochenend- und Fernsehtrinker, für die ein übermäßiger, aber nicht unbedingt regelmäßiger Alkoholkonsum kennzeichnend ist. Es besteht keine Abhängigkeit vom Alkohol, körperliche Schäden sind jedoch möglich.
  • Gamma-Trinker: Sie zeigen psychische, später auch körperliche Abhängigkeit und Kontrollverlust; zeitweilige Abstinenz ist noch möglich.
  • Delta-Trinker: ("Gewohnheitstrinker") mit deutlicher körperlicher Abhängigkeit, bei denen eine eindeutige Unfähigkeit zur Abstinenz besteht. Man bezeichnet sie auch als »Spiegeltrinker«, weil sie zur Aufrechterhaltung ihres »Wohlbefindens« einen bestimmten Alkoholspiegel benötigen.
  • Epsilon-Trinker: ("Quartals-Trinker") Darunter versteht man Trinker mit zeitweiligem totalen Kontrollverlust, so genannte »Quartalsäufer«, die sich durch mehrtägiges exzessives Trinken auszeichnen, dazwischen jedoch zu wochenlanger Abstinenz fähig sind.
  • Süchtiger Trinker: Diese Menschen ist regelrecht krank und seelisch und körperlich abhängig vom Alkohol
Die chronische Zufuhr von Alkohol führt früher oder später zu schweren Krankheitsbildern an verschiedenen Organen. Am stärksten betroffen sind
  • Magen-Darm-Trakt (Magen, Dünndarm,
  • Leber,
  • Bauchspeicheldrüse),
  • Herz,
  • Blut bildende Organe und
  • Nervensystem.
Die wichtigsten Erkrankungen im Gefolge des Alkoholismus sind
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis),
  • Fettleber,
  • Hepatitis,
  • Leberzirrhose,
  • akute und chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung,
  • Anämie (Blutarmut),
  • Herzmuskelschaden,
  • Nervenentzündungen,
  • Gehirnerkrankungen,
  • Demenz (Geistesschwäche) bis hin zum Delirium tremens, einer schweren Bewusstseinseintrübung mit Verwirrtheit, Unruhe, Angst, Halluzinationen und starkem Zittern.

Besonders traurig sind die Auswirkungen des Alkoholgenusses bei Schwangeren. Wenn diese in der Frühschwangerschaft täglich 60 g Alkohol konsumieren, kommt es in 40 Prozent der Fälle zu Fruchtschäden wie Totgeburt, Organmissbildungen und Intelligenzminderungen. Außerdem bleiben die Kinder in ihrer geistigen Entwicklung hinter Gleichaltrigen zurück.


Phasen der Alkohol-Krankheit nach dem Jelinik-Schema

Die Reihenfolge der 4 Phasen steht fest, wobei diese jedoch oft unmerklich ineinander übergehen. Hingegen bedeutet die Aufzählung der 45 Stufen nicht, dass der Alkoholiker diese alle durchlaufen muss oder genau in dieser Reihenfolge. Die Stufen sind vielmehr besonders typische Merkmale oder Symptome der fortschreitenden Alkoholkrankheit. Im Einzelfall können viele übersprungen werden oder auch fortfallen; nicht erwähnte Merkmale können evtl. hinzukommen.

A.  Voralkoholische Phase

  • Gelegentliches Erleichterungstrinken Erhöhung der Alkoholtoleranz,
 B.  Anfangsphase
   
  • Gedächtnislücken
  •  Heimliches Trinken
  • Dauerndes Denken an Alkohol
  • Gieriges Trinken
  • Schuldgefühle wegen der Trinkart
  • Vermeiden von Anspielungen auf Alkohol
  •   Häufigkeit der Gedächtnislücken

C.  Kritische Phase  
  • Unwiderstehliches Verlangen nach mehr Alkohol nach dem ersten Glas (Kontrollverlust)
Hinweis: Die bedeutungsvollste Stufe ist  der Kontrollverlust. Hier trennt sich unwiderruflich der Alkoholiker vom ("Nur-") Trinker (oft verstanden als Gesellschafts-, Erleichterungs- oder "Problemtrinker"). Ab dieser Stufe kann man im engeren Sinne von einer Erkrankung sprechen; mit dem Kontrollverlust zeigt sich beim Alkoholiker ein Krankheitssymptom, das er weder willentlich steuern noch zum Verschwinden bringen kann. Es gibt dann kein Zurück mehr zum "normalen Trinken" und keine "Heilung" der Abhängigkeit, sondern die Krankheit kann nur noch durch dauernde und vollständige Abstinenz zum Stehen gebracht werden.
  • Erklärungen, warum man so trinke (Alkoholausreden, Alibis)
  •  Soziale Belastungen
  • Übergroße Selbstsicherheit
  •  Auffällig aggressives Benehmen (die anderen sind schuld)
  • Innere Zerknirschung, dauerndes Schuldgefühl (Anlass zum erneuten Trinken)
  • Perioden völliger Abstinenz
  • Änderung des Trinksystems
  • Fallenlassen von Freunden (Feindseiligkeit gegen die Umwelt)
  • Verlassen oder Wechseln des Arbeitsplatzes
  • K onzentrierung des Benehmens auf Alkohol
  • Verlust an äußeren Interessen
  • Neuauslegung mitmenschlicher Beziehungen
  • Auffallendes Selbstmitleid
  • Gedankliche oder tatsächliche Flucht
  • Änderungen im Familienleben
  • Grundloser Unwillen
  • Sichern des Alkoholvorrats
  • Vernachlässigung angemessener Ernährung
  • Erste Krankenhauseinweisung wegen alkoholischen Beschwerden
  • Abnahme des Sexualtriebes
  • Alkoholische Eifersucht
  • Regelmäßiges morgendliches Trinken
 

D.  Chronische Phase
   
  • Einsetzen des verlängerten Rausches
  • Bemerkenswerter ethischer Abbau
  • Beeinträchtigung des Denkens
  • Alkoholische Psychosen
  • Trinken mit Personen unter Niveau
  • Zuflucht zu technischen Produkten (z.B. Haarwasser)
  • Verlust der Alkoholtoleranz
  • Undefinierbare Ängste und Zittern werden Dauererscheinungen,anhaltendes Zittern (Tremor),
  • ständige Niedergedrücktheit (Depression), Angstzustände (traumatische Neurosen)
  • Organische Nervenschädigungen (Polyneuropathie)
  • Trinken wird Besessenheit
  • Unbestimmte religiöse Wünsche
  • Das Erklärsystem versagt
  • Zusammenbrüche
  •  Alkoholdelirium
 
Beim Alkoholiker tritt - meist im Entzug - ein hochgradiger Verwirrtheitszustand auf, mit Wahnideen und schwerer motorischer Unruhe (evtl. mit Fieber verbunden; der Ausgang kann tödlich sein). Wird in dieser Stufe (Endstufe) das Stadium der Korsakow'schen Erkrankung erreicht, ist die Zerstörung der Gehirnzellen irreparabel.

Korsakow-Syndrom: psychischer Folgezustand nach schweren toxischen, infektiösen, traumatischen oder arteriosklerotischen Hirnschädigungen. Symptomkomplex, der gekennzeichnet ist durch hochgradige Störungen der Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit, Auffassung und Reproduktion sowie Gedächtnisausfälle, die durch Erinnerungsfälschungen (Konfabulationen) ersetzt werden; daneben zeitliche und örtliche Desorientierung, euphorische, später stumpfe und gleichgültige Stimmungslage, Initiativlosigkeit und rasche Ermüdbarkeit.

Der Alkoholische Korsakow (Korsakow-Psychose) beginnt meist mit einem Delirium tremens und ist oft verbunden mit der alkoholischen Polyneuropathie. 


Abstinenz-Nachweise
Gegenenfalls müssen für die MPU Abstinenz-Nachweise geliefert werden.

Die Haaranalyse
Davon ausgehend, dass das Kopfhaar pro Monat ca. 1 cm wächst, werden dicht über der Kopfhaut zwei Haarsträhnen von einem Arzt entnommen und an ein zertifiziertes Labor geschickt. Durch dieses Vorgehen können durch 3 cm lange Haarprn 3 Monate, durch 6 cm lange Haarproben 6 Monate Alkoholsubstanzen nachgewiesen werden.

Die Urinprobe
Beaufsichtigt von einem Arzt der Begutachtungsstelle werden Urin-Proben genommen und an ein zertifiziertes Labor geschickt. Die Aufforderung zur Urinprobe erhält der Klient mit max. 24-stündiger Vorankündigung zu vorher nicht vereinbarten Terminen. Mit der Urinprobe können nachgewiesen werden
  • 6 Monate mit 4 Proben
  • 12 Monat mit 6 Proben
 Die Urinprobe spiegelt immer die aktuelle Abstinenzwider.

Die Blutprobe
Zum Nachweis der Alkoholabstinenz reicht eine Blutprobe nicht mehr aus. Allerdings ist die Erhebung von Leberwerten im Abstand von ca. 6 Wochen durch einen qualifierten Arzt  eine sinnvolle Ergänzung. Bei kontrolliertem Trinken ist mindestens eine Blutprobe als Referenzwert erforderlich.
Dauer der Abstinenz

Die Dauer einer Abstinenz orientiert sich an der jeweiligen Ausgangs- oder Problemsituation. Nachfolgend als Orientierungshilfe die Mindestanforderungen:
  • Alkoholabhängigkeit (A 1): über mindestens 12 Monate hin nachgewiesener vollständiger Alkoholverzicht; bei fehlender erfolgreicher Therapie mehr als 12 Monate
  • Kontrollunfähiger Alkoholkonsum (A 2): über mindestens 12 Monate hin nachgewiesener vollständiger Alkoholverzicht; in seltenen Fällen reichen auch 6 Monate
  • Kontrolliertes Trinken (A 3): bei Alkoholdelikten besteht unter gewissen Voraussetzung die Möglichkeit, auf den Nachweis der vollständigen Alkoholabstinenz zu verzichten
  • Drogenabhängigkeit (D 1): mindestens 1 Jahr bei nachgewiesener Drogenabstinenz bei gleichzeitigem Alkoholverzicht; bei fehlender erfolgreicher Therapie - individuell - über 12 Monate
  • Fortgeschrittene Drogenproblematik (D 2): mindestens 1 Jahr bei nachgewiesener Drogenabstinenz bei gleichzeitigem Alkoholverzicht; bei fehlender erfolgreicher Therapie - individuell - über 12 Monate
  • Vorliegen einer Drogengefährdung ohne Anzeichen einer fortgeschrittenen Drogenproblematik (D 3): abhängig vom Fall genügen ggfs. auch 6 Monate
Promillegrenze Auto
Wie viel Promille sind beim Autofahren erlaubt? Nach § 24 a Absatz 1 StVG liegt eine Ordnungswidrigkeit vor, wenn jemand im Straßenverkehr ein Kraftfahrzeug (nicht: Fahrrad) führt, obwohl er 0,25 mg/l oder mehr Alkohol in der Atemluft oder 0,5 Promille oder mehr Alkohol im Blut / Körper hat, die zu einer solchen Atem- oder Blutalkoholkonzentration führt. Einfach gesagt, liegt beim Autofahren die Promillegrenze bei 0,5 Promille. Jedoch ist zu beachten, dass bei auffälliger Fahrweise, beispielsweise Schlangenlinien, dies bereits ab 0,3 Promille als eine Straftat wegen Trunkenheit am Steuer betrachtet wird.
Wer ein Fahrzeug im Straßenverkehr mit 0,5 Promille oder mehr führt, handelt ordnungswidrig und somit rechtswidrig und muss mit den entsprechenden Rechtsfolgen rechnen. Diese sind von Fall zu Fall unterschiedlich zu bewerten. Deshalb ist es ratsam einen erfahrenen Anwalt für Verkehrsrecht beratend an seiner Seite zu haben.

Promillegrenze in der Probezeit
Fahranfänger fallen oft durch ihre Unerfahrenheit und Leichtsinn im Straßenverkehr negativ auf. Alkohol in der Probezeit ist somit gänzlich tabu! Die sogenannte Null Promille Grenze – absolutes Alkoholverbot – gilt seit August 2007 nicht nur für Fahranfänger in der Probezeit, sondern auch für alle Autofahrer unter 21 Jahren.
Fahranfänger, die gegen die Null Promille Grenze verstoßen, müssen mit empfindlichen Geldstrafen, langen Fahrverboten, Führerscheinentzug sowie Teilnahme an Aufbauseminaren (MPU) und Verlängerung der Probezeit von zwei auf vier Jahren rechnen.

Promillegrenze Fahrrad
Für Fahrräder gelten andere Regelungen im Straßenverkehr als für motorisierte Fahrzeuge. Liegt die Obergrenze bei motorisierten Fahrzeugen (Autos, Motorräder, etc.) bei 0,5 Promille, so dürfen Fahrradfahrer bis zu 1,6 Promille nicht überschreiten. Der Grund für diese hohe Promillegrenze ist der Sachbestand, dass es sich bei einem Fahrrad zwar um ein Fahrzeug handelt, es jedoch kein Kraftfahrzeug mit hohem Unfallrisiko darstellt.
Wer unterhalb des absoluten Grenzwerts alkoholisiert durch Fahrfehler mit dem Fahrrad auffällt, macht sich ebenfalls strafbar. Auffällig ist dann bereits schon Fahren bei Dunkelheit ohne Licht, Richtungsänderungen, die nicht oder falsch per Handzeichen angezeigt werden oder eine wackelige Fahrweise.

Berechnung der Alkoholmenge in Gramm

Um den Alkoholgehalt eines Getränks zu berechnen, sind folgende Angaben nötig:

  • Die Menge des Getränks in ml
  • Der Alkoholgehalt in Volumenprozent (Vol.-%)
  • Das spezifische Gewicht des Alkohols: 0,8 g/cm3

Die Formel zur Berechnung des Alkoholgehalts lautet:
Menge in Millilitern mal Volumenprozente durch 100 mal 0,8 = gleich Gramm reiner Alkohol

Beispiele:

  • 1 Flasche Alkopop (275 ml, 5,6 Vol.-%):
275 Milliliter mal 5,6 durch 100 mal 0,8 = 12,3 Gramm Alkohol

  • 1 Flasche Bier (330 ml, 4,8 Vol.-%):
330 Milliliter mal 4,8 durch 100 mal 0,8 =  12,7 Gramm Alkohol


  • 1 Glas Wein (100 ml, 11 Vol.-%):
100 Milliliter mal 11 durch 100 mal 0,8 =  8,8 Gramm Alkohol


  • 1 Glas Tequila (20 ml, 38 Vol.-%):
Milliliter mal 38 durch 100 mal 0,8 =  6,1 Gramm Alkohol

Die kritische Alkoholmenge pro Tag beträgt bei fortgesetztem Konsum 60 g für Männer und 20 g für Frauen. Wird diese Grenze dauerhaft überschritten, muss innerhalb von 5-10 Jahren mit der Entwicklung einer Leberzirrhose, d. h. der narbigen Schrumpfung der Leber, gerechnet werden. Frauen besitzen eine geringere Alkoholtoleranz, weil ihre Leber für den Alkoholabbau nicht so gut gerüstet ist wie die der Männer.

Berechnung der Blutalkoholkonzentration

Mit Hilfe der Widmark-Formel wird die Blutalkoholkonzentration (BAK) in Promille berechnet. Dabei ist der unterschiedliche Anteil Körperflüssigkeit am Körpergewicht bei Männern (ca. 70%) und Frauen (ca. 60%) zu berücksichtigen:
  • Blutalkoholkonzetration (Promille) gleich Alkoholmenge in Gramm durch Klammer auf Körpergewicht in Kilogramm mal Anteil Körperflüsigkeit Klammer zu
Beispiel:
3 Bier (à 0,3 l, ca. 4,8 Vol.-%), 70 kg
  • Frau gleich Klammer auf drei mal 12 Gramm Klammer zu durch Klammer auf 70 Kilogramm mal 0,6 Klammer zu gleich 0,86 Promille
  • Mann gleich (drei mal 12 Gramm) geteilt durch (70 Kilogramm mal 0,7)gleich 0,73 Promille
Zur genauen Berechnung der Blutalkoholkonzentration müsste zusätzlich noch die Trinkgeschwindigkeit, der Mageninhalt und der Alkoholabbau mit bedacht werden. Zudem gelangen nur etwa 70-90% des Alkohols in den Blutkreislauf, dies wird als„Resorptionsdefizit“ bezeichnet. 10-30% werden bereits im Magen abgebaut. Daher dürfte die tatsächliche Blutalkoholkonzentration etwas geringer ausfallen. Für die alltägliche Berechnung ist die obige Formel aber völlig ausreichend.
Richtwerte für Alkoholkonsum

Bei einem übermäßigen Gebrauch von Wein, Bier und Co muss der Körper große Mengen Alkohol abbauen. Dabei gelten folgende Richtwerte:

risikoarm:    bis 12 Gramm bei Frauen,   bis 24 Gramm bei Männern
riskant:         12 bis 40 Gramm bei Frauen,   24 bis 60 Gramm bei Männern
gefährlich:  40 bis 80 Gramm bei Frauen,  60 bis 120 Gramm bei Männern
hoch:   ab 80 Gramm bei Frauen,  ab 120 Gramm bei Männern

Diese Werte sind an einem Abend, vor allem bei Frauen, schnell erreicht: So sind laut dem Portal "Kenn dein Limit" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in einem Glas Bier mit 0,33 Litern Inhalt schon knapp 13 Gramm reiner Alkohol enthalten. Ein kleines Glas Wein mit 100 Millilitern enthält circa neun Gramm Alkohol. Wer sich regelmäßig dem riskanten oder gefährlichen Konsum hingibt, ist zudem stärker gefährdet, eine Alkoholsucht zu entwickeln. Jeder, ob Mann oder Frau, sollte den Empfehlungen zufolge mindestens an zwei Tagen pro Woche ganz auf Alkohol verzichten.

Hinweise *):
  • Die Blutalkoholkonzentration (VAK) baut sich in der Regel mit 0,1-0,5 Promille je Stunde ab
  • Die Alkoholwirkung baut sich in etwas 30 Minuten nach dem Verzehr auf
  • Verschiedene Stoffe wie Kohlensäure im Sekt können zu einem schnelleren Wirkgipfel führen
  • Andere Stoffe wie fette Speisen können den Wirkeintritt und damit auch den Beginn des Abbaus verzögern
*) Quelle: Wittmarkformel: B. Krüger, 2010, Zurück zum Führerschein.Erfolgreich durch die MPU
"Kontrolliertes Trinken"

Man spricht von "selbst-kontrolliertem Trinken", wenn eine Person ihr Trinkverhalten an einem zuvor festgelegten Trinkplan bzw. Trinkregeln ausrichtet. Damit definiert "Kontrolliertes Trinken" einen disziplinierten, geplanten und begrenzten Alkoholkonsum.

Beispiel: in einem Trinkplan werden für eine Woche im Voraus folgende Kriterien festgelegt:I

  •     Anzahl alkoholfreier Tage (max, 10-12 Anlässe wie Feiern, Sylvester)
  •     maximale Konsummenge an Trinktagen
  •     maximaler Gesamtkonsum in der ganzen Woche
Neben der Alkoholmenge können in einem Wochenplan je nach individuellem Bedarf auch Rahmenbedingungen des Konsums festgelegt werden, wie etwa:

  •   Trinkzeit (z.B. erst nach 18 Uhr)
  •   Trinkort (z.B. nicht zuhause)
  •   soziales Umfeld (z.B. nicht mit alten "Trinkfreunden")
  •   eigenes Befinden (z.B. nicht zur Selbstbehandlung depressiver Phasen)
  •   Getränkereihenfolge (z.B. vor jedem alkoholischen ein großes nichtalkoholisches Getränk trinken)
  •   Trinkgeschwindigkeit (z.B. nicht mehr als 8-10g Ethanol pro Stunde konsumieren, so dass Alkoholaufnahme und -abbau sich die Waage halten).

Hinweis: "Kontrolliertes Trinken" unterscheidet sich gravierend vom "Unterdrückten Trinken": Bewusster Verzicht auf Alkohol trotz dringendem Bedürfnis nach Alkohol. Beim "Unterdrückten Trinken" muss man davon ausgehen, dass der Betroffene bei ungünstiger Perspektive nach wie vor alkoholgefährdet ist.
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